Für Investoren der ersten Stunde gleicht die Wertentwicklung des Bitcoins einem Märchen, das nicht enden möchte: Kostete ein Bitcoin zum Start 2009 noch ca. 0,08 US-Cent, liegt der Kurs momentan jenseits der 30.000 $. Der Preis liegt heute, nach rund 12 Jahren, also mehr als 375.000-fach höher! In letzter Zeit mehren sich die Stimmen, dass sich der Bitcoin bzw. Kryptowährungen allgemein als eine eigene Assetklasse etablieren. In den vergangenen Tagen und Wochen kam es jedoch zu heftigen Kursausschlägen am Kryptomarkt, die viele Investoren und Interessenten verunsichern. Welche Gründe dies hat und worauf du dich einstellen solltest, wenn du in Kryptowährungen, investierst erfährst du hier.
① Regulierung beeinflusst die Kurse
Kryptowährungen sind den meisten (wenn nicht allen) Regierungen ein Dorn im Auge. Im Grunde sind Kryptowährungen nichts anderes als der Versuch ein alternatives Finanzsystem aufzubauen, das unabhängig von Regierungen und Notenbanken funktioniert. Aus diesem Grund wird immer mehr gegen Kryptowährungen vorgegangen. Erst in dieser Woche (KW 20 2021) hat China seine Beschränkungen für Kryptogeschäfte verschärft und beschlossen, gegen das Schürfen (Mining) von Bitcoins im Land vorzugehen. Die USA haben vermeldet, dass Unternehmen Transaktionen von Kryptowährungen mit 10.000 $ oder mehr melden müssen. Auch die EU äußerte sich immer wieder kritisch gegenüber Kryptowährungen. In einigen Ländern wie z.B. der Türkei sind Zahlungen mit Kryptowährungen bereits verboten oder sollen verboten werden. Je strenger Kryptowährungen von staatlichen Stellen reguliert werden, desto volatiler bleibt der Preis und desto eher fallen die Kurse auch mal wieder in den Keller.
② Hoher Energieverbrauch
Jede einzelne Transaktion im System von Kryptowährungen muss validiert werden. Beim Bitcoin und anderen Kryptowährungen passiert dies, stark vereinfacht gesagt, dadurch, dass ein Computer eine schwierige Rechenaufgabe löst. Dieser Prozess wird “Mining” genannt und kostet einiges an Strom. Inzwischen ist der Stromverbrauch so hoch, dass er höher ist als der einiger Länder. Ein Großteil des Minings läuft in China ab, wo der Strom primär aus Kohle gewonnen wird. Für die Umwelt ist der durch Kryptowährungen verursachte CO2-Ausstoß eine Katastrophe. Daher gibt es immer mehr kritische Stimmen gegenüber dem energieintensiven System des Bitcoins und vieler anderer digitaler Währungen. Nicht alle Kryptowährungen basieren jedoch auf einem solch energieintensiven Prozess.
③ Der Musk-Faktor
Es gibt wohl wenige Menschen auf der Welt, die charismatischer sind als Elon Musk. Seine Ankündigung, dass Tesla Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptieren wird und Tesla selber groß in Bitcoins investiert hat, hat dem Kurs in der Vergangenheit zu neuen Höhenflügen verholfen. Doch prompt revidierte Musk ersteren Schritt, schickte er den Bitcoin auf Talfahrt. Insgesamt hat Musk einen riesigen Einfluss auf die Kurse von Kryptowährungen: Seine Tweets und Interviews lassen die Kurse von Kryptowährungen stark schwanken, sowohl ins Positive als auch ins Negative. So ist insbesondere der Dogecoin zum Spielball von Elon Musk geworden.
Die hohe Volatilität von Kryptowährungen resultiert natürlich aus den zuvor genannten 3 Faktoren. Doch du musst dir einmal vor Augen führen, dass Kursverluste von 30 % und mehr an einem Tag! möglich sind. Wenn du damit nicht gut umgehen kannst, solltest du ein Investment in Kryptowährungen überdenken.
Natürlich gibt es zahlreiche Gründe in Bitcoin bzw. generell in Kryptowährungen zu investieren, denn deren Bedeutung nimmt kontinuierlich zu. So kannst du mit dem Bitcoin inzwischen in manchen Kiosken, dem X-Box Store, bei PayPal und (bis vor kurzem) bei Tesla bezahlen. Letzteres ist laut Musk in der Zukunft wieder vorgesehen. Andere Kryptowährungen bieten ebenso enormes Potential. Ethereum (mit dessen Kryptowährung Ether) ist eine Art Betriebssystem, das immer mehr Anwendungsfelder findet und wie zuletzt beispielsweise für sogenannte non-fungible tokens (NFTs) eingesetzt wird. Es gibt noch zahlreiche andere Beispiele. Kryptowährungen werden wohl nie mehr ganz verschwinden, denn inzwischen steckt zu viel Geld darin. Doch strenge Regulierungen und Umweltbedenken sind nicht zu verachten und können zu erheblichen Kursverlusten führen. Es wird spannend zu sehen was mit Kryptowährungen passiert, wenn Staaten/Staatenverbunde eigene elektronische Währungen (z.B. E-Euro in Europa) ausgeben. China ist diesen Schritt mit dem E-Yuan bereits gegangen.
Hast du starke Nerven und bist dir der enormen Risiken bei einem Investment in den Kryptomarkt bewusst, kannst du potentiell hohe Renditen einfahren. Überschätze dich aber bloß nicht und investiere nur Geld, das du im Zweifel komplett verlieren kannst! Wie nervenstark bist du?
In unserer Kategorie ‘Schon gewusst’ erfährst du wöchentlich einen hilfreichen Tipp, Trick oder eine Information rund um das Thema Wirtschaft und Finanzen.
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